Immun-Apherese

Die Immunapherese stellt ein extrakorporales Behandlungsverfahren zur Entfernung von Immunglobulinen dar.
Sie findet Anwendung

  • bei neurologischen Erkrankungen wie Myasthenia gravis oder Guillain-Barré-Syndrom
  • bei rheumatologischen Erkrankungen, wenn bei primär chronischer Polyarthritis eine medikamentöse Therapie versagt
  • in speziellen Fällen auch bei hämatologischen Erkrankungen.

Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung. Charakeristisch ist eine belastungsabhängige Schwäche einzelner Muskelgruppen.
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine akute Nervenentzündung mit fortschreitendem Verlauf bis zur Lähmung. Sie tritt typischerweise im Anschluss an einen Infekt der oberen Atemwege oder des gastrointestinalen Traktes auf. Sie äußert sich mit Missempfindungen in Füßen und Händen, aufsteigender Muskelschwäche bis hin zur Lähmung der Atemmuskulatur mit Atemversagen.

Ein weiteres Anwendungsgebiet der Immunapherese ist die rheumatoide Arthritis.

Eine Reihe von Bluterkrankungen werden durch immunologische Mechanismen verursacht. Die Bildung von Autoantikörpern gegen ein bestimmtes Protein stören seine Funktion und können im Extremfall für den Patienten lebensbedrohlich werden.
Auch bei Antikörperbildung im Rahmen einer Hämophilie-Therapie kann die Immunapherese sehr gute Behandlungsergebnisse bringen.